... mehr Achtsamkeit

Eine Sepsis ist zwar selten, gehört aber dennoch zu den häufigsten Akuterkrankungen mit Todesfolge - auch bei sonst gesunden jungen Menschen. Eine frühstmögliche Behandlung ist überlebenswichtig.

Eine Sepsis, die umgangssprachlich fälschlich auch als „Blutvergiftung“ bezeichnet wird, ist eine sehr gefährliche Komplikation, die bei Infektionserkrankungen jeder Art von z.B. Atemwegs-, Harnwegs- oder Hautinfektion auftreten kann.

Wie kommt es zu einer Sepsis?

Bei einer Sepsis dringen Bakterien oder von ihnen gebildete Giftstoffe in die Blutbahn ein, von wo aus sie sich im Körper verteilen. Durch die Streuung der Erreger im ganzen Körper entwickelt sich eine überschießende Abwehrreaktion mit der Freisetzung großer Mengen an spezifischen Botenstoffen. Dies führt zu einer Entzündung und Minderdurchblutung der betroffenen Körpergewebe, was bis zum Versagen lebenswichtiger Organe führt.

Was kann getan werden?

Ist die überschießende Sepsis-Kaskade erst einmal in vollem Gange, kann sie auch mit Bekämpfung der eigentlichen Erreger mit Antibiotika in vielen Fällen nicht mehr aufgehalten werden. Deshalb können nur ein möglichst frühzeitiges Erkennen und die sofortige Antibiotikabehandlung lebensrettend sein. Die Herausforderung hierbei: Im Anfangsstadium hat eine Sepsis häufig ähnlich unspezifische Symptome, wie sie z.B. auch bei harmlosen Atemwegsinfektionen auftreten. Deshalb kann eine Sepsis leider oft nicht früh genug erkannt werden. Außerdem kann aufgrund von beginnenden Bewusstseinsstörungen und der damit einhergehenden Lethargie die Schwere der Erkrankung manchmal von den betreffenden Patienten selbst nur schwer eingeschätzt werden. Hier müssen dann Familienmitglieder oder auch Freunde und Bekannte auf einen frühzeitigen Arztbesuch drängen.

Bei einer Sepsis sind Antibiotika Lebensretter. Aus diesem Grunde ist es auch so wichtig, dass wir Antibiotika nur dann einsetzen, wenn sie wirklich notwendig sind, damit sie bei schweren Erkrankungen wie einer Sepsis noch wirken können.

Worauf muss man achten?

Es gibt einige Warnzeichen, die für eine Sepsis sprechen können und so schnell wie möglich ärztliche Abklärung erfordern. Scheuen Sie sich nicht, in einem solchen Fall Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt ihre Beobachtungen mitzuteilen. Sagen Sie:

Kann es sein, dass eine Sepsis vorliegt?

    Warnzeichen sind

    • Schüttelfrost, Fieber oder erniedrigte Körpertemperatur
    • Sehr starkes Krankheitsgefühl: „Mir geht es so schlecht wie noch nie zuvor“
    • Konfusion, Bewusstseinsstörungen
    • Extreme Müdigkeit und Lethargie
    • Schnelle Atmung oder Atemnot
    • Sehr geringe Urinproduktion
    • Hautflecken

    Warum sprechen wir von Achtsamkeit?

    In den allermeisten Fällen sind akute Atemwegsinfektionen harmlos. Dennoch ist es ratsam, einerseits das Thema unvoreingenommen anzugehen und anderseits auch zu wissen, dass es immer wieder zu unvorhersehbaren Verläufen kommen kann.

    Sie möchten noch mehr erfahren?

    Weiterführende Informationen hat z. B. das Robert-Koch-Institut hier zusammengetragen.