... mehr Leben retten

Die Entdeckung des Penicillin vor nicht einmal 100 Jahren ist einer der größten medizinischen Fortschritte überhaupt. Infektionskrankheiten, die bis dahin oftmals zum Tode führten, konnten nun mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden.

Doch was passiert, wenn Antibiotika nicht mehr wirken, weil Krankheitserreger (z. B. bei einer Sepsis) resistent geworden sind?

Unsere Zukunft in Gefahr?

Schon heute sterben wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge derzeit jährlich rund 700.000 Menschen weltweit an Infektionen mit multiresistenten Keimen. Schätzungen zufolge wird diese Zahl in den kommenden Jahrzehnten noch anwachsen - wie stark genau, da gehen die Meinungen teilweise weit auseinander. Eine britische Regierungsstudie geht von weltweit jährlich 300 Millionen Toten im Jahr 2050 aus. Auch wenn andere Fachleute dies für zu hoch gegriffen halten, gilt es als unstrittig, dass die Zahl in die Millionen gehen wird. Obwohl heute eher noch ältere Menschen und chronisch Erkrankte betroffen sind, kann es letztendlich jeden treffen.

Durch antibiotikaresistente Erreger befinden wir uns am Anfang einer medizinischen Krise, deren Folgen noch weitreichender sind als häufig angenommen.  

Lebensqualität und medizinischer Fortschritt

Medizinische Routineeingriffe wie die Implantation von künstlichen Gelenken, Herzschrittmachern oder Hörprothesen (Cochlea-Implantate für Gehörlose), die die Lebensqualität der betroffenen Personen fördern und für uns heute zum medizinischen Alltag gehören, sind nur möglich, weil die Risiken für bakterielle Wund- bzw. Implantat-Infektionen durch Antibiotika kontrolliert werden können.

Setzt sich die Resistenzentwicklung ungehindert fort, wird sie unsere Medizin, wie wir sie heute kennen, unmöglich machen. Auch die faszinierenden Möglichkeiten zukünftiger medizinischer Implantate wären damit verloren.

Gibt es einen Ausweg?

Neben der Entwicklung neuer Antibiotika und anderer Behandlungsansätze ist es deshalb so wichtig, mit den noch existierenden Wirkstoffen so sparsam wie möglich umzugehen. Denn nur so kann der Resistenzbildung der Bakterien wirksam vorgebeugt werden.